Publication Summary
Dieser Aufsatz beginnt mit einer Bezugnahme auf moderne Zeittheorien und stellt im Weiteren alternative Sichtweisen in den Werken von FOUCAULT, DELEUZE, LATOUR und anderen vor. Die Studie konzentriert sich auf den konkreten Kontext einer Versuchsschule, die sich um die Integration ausgegrenzter Schuler und Schulerinnen in die Gesellschaft bemuht. Auf Grundlage einer Synthese aus Diskursanalyse und Actor-Network-Theorie werden zwei Fragen aufgeworfen: 1. ob und inwiefern die "Verfertigung von Zeiten" mit den Mikroformationen von Diskursen zusammenhangt, und 2. wie die Mikroformationen von Diskursen im konkreten Setting einer Schule hinsichtlich ihrer temporalen und anderen Aspekte als Prozesse entstehen. Um diese Fragen zu beantworten, verknupfe ich kritische ethnographische Forschung mit einer Methodologie der Actor-Network-Theorie – ein Ansatz, den man als "rhizomatische Analyse" bezeichnen konnte (DELEUZE & GUTTARI 1980). Bei der Untersuchung diskursiven und nichtdiskursiven Handelns unter besonderer Berucksichtigung von Materialitaten (Orte, Schulerdokumentationen, Berichte, Lebenslaufe und Akten) fuhre ich das Konzept "zeitlicher Kontrollmittel" ein und stelle zwei von ihnen naher vor: Synchronitat und Konvergenz. Auf diese Weise schlage ich eine neue Sicht auf Zeit vor und setze sie zur Diskursformation in Beziehung. So wiederum wird ein neues Potenzial fur die kritische Reflexion uber Theorien von Zeit sowie aller Handlungen in der Schule erschlossen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0701119
CAER Authors

Prof. Michalis Kontopodis
University of Leeds - Chair in Global Childhood and Youth Studies